Runter mit dem Altbelag Stripper und ihre Einsatzgebiete

Früher war es durchaus üblich, alte Teppichboden- oder PVC-Beläge mit der reinen Muskelkraft vom Untergrund abzulösen. Als Hilfsmittel kamen lediglich sogenannte Reißklauen zum Einsatz, Werkzeuge, mit deren Hilfe sich der Bodenbelag besser greifen und festhalten ließ, und Handschaber, die zur Beseitigung von Klebstoff- und Schaumstoffresten des Belagsrückens verwendet wurden. Heute werden Bodenbeläge meist maschinell mithilfe eines Strippers entfernt. Das ist zum einen schonender für den Verarbeiter, zum anderen auch für den Untergrund. Denn das manuelle Ablösen des Altbelags mit hoher Zugbelastung hinterließ häufig auch deutliche Spuren im Untergrund: schwach haftende Spachtelmassen lösten sich nicht selten schollenartig ab und machten aufwändige Untergrundvorbereitungen notwendig. Daneben ist es heute aber auch kaum mehr möglich, einen verklebten Bodenbelag ohne maschinelle Unterstützung abzulösen. Früher wurden Klebstoffe eingesetzt, die„alterten“, z.B. Kunstharz- oder Neoprene-Kleber, die früher zur Bodenbelagsverklebung eingesetzt wurden, „alterten“, wurden spröde und verloren dadurch ihre Klebkraft. Heute werden aus gesundheitlichen Gründen Kleber ohne Lösemittel verwendet. Diese haben allerdings einen Nachteil: Sie altern nicht mehr, bewahren ihre Klebkraft über viele Jahre, was die Ablösung des Boden belags schwierig macht. Bei Wolff in Ilsfeld hält man deshalb für (fast) jede Bodenbelagsentfernung das passende Gerät bereit – egal, ob es sich um kleine, mittelgroße oder sehr große Flächen handelt und unabhängig  davon, ob ein textiler Belag, ein Kunststoffboden, Parkett oder Fliesen entfernt werden müssen.

So wird gestrippt

Mit Ausnahme der Parkettfräse „Biber 200“ und des Abbruchhammers „Ramhammer“, der speziell für die Entfernung alter Fliesen konzipiert wurde, handelt es sich bei den Wolff-Maschinen zur Bodenbelagsentfernung um sogenannte Stripper. Doch wie funktioniert ein Stripper eigentlich? „Der Bodenbelagsstripper wird über den Boden geführt, wobei die Klinge den Bodenbelag löst. Teppiche werden abgehoben, Fliesen werden abgebrochen oder abgeschabt, und Kleberreste werden gelöst“, erfahren wir von Svenja Zimmermann, Marketingreferentin bei Wolff. Bei den Strippern unterscheidet man drei Systeme hinsichtlich der Messerbewegung: das oszillierende, das schlagende und das feststehende System. Bei den oszillierenden Geräten schwingt die Klinge, ähnlich wie bei einem Schwingschleifer, hin und her und „schneidet“ den Altbelag sowie den Kleber quasi vom Boden ab. Oszillierende Stripper sind daher sehr gut zur Entfernung von textilen Belägen, aber auch von Schaumrücken geeignet. Für die Ablösung von Vliesrücken hält Wolff spezielle Klingen mit Wellenschliff bereit, die die verklebten Fasern „durchsägen“. Ein schlagendes System würde hier sehr schnell an seine Grenzen stoßen, da die Klinge schlichtweg über die Fasern hinwegrutschen würde. Die oszillierende Bewegung ist ruhiger als die Schlagbewegung, bei der sich das Messer vor- und zurückbewegt. Diese geradlinige Bewegung bringt vor allem bei störrischen Belägen, wie z.B. Parkett oder Kautschukbelägen, die mit sehr zähen Klebstoffen, wie etwa PU-Klebern, verlegt wurden, noch mehr Ablöseenergie. Beim feststehenden System schließlich wird ein festsitzendes Messer über eine immense Maschinenmasse nach vorne geschoben. Ein derartiger Stripper kann schon mal eine Tonne auf die Waage bringen.

Die richtige Maschine auswählen

Egal, wie leistungsfähig moderne Maschinen zur Bodenbelagsentfernung auch sein mögen – nicht jedes Gerät ist für jeden Anwendungsfall einsetzbar. Svenja Zimmermann bringt es auf den Punkt: „Selbst mit der besten Maschine lassen sich beim falschen Anwendungsbereich keine guten Ergebnisse erzielen.“ So lasse sich beispielsweise mit dem oszillierenden Duro-Stripper kein Parkett entfernen. Dafür sind oszillierende Geräte aber zur Ablösung von weichen Belägen (z.B. Nadelvlies, Beläge mit Vinyl-Rücken) die erste Wahl. Auch die Größe der Maschine sowie ihre Flächenleistung sollten selbstverständlich zum jeweiligen Anwendungsfall passen. Und last but not least muss der Stripper an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. „Die Maschine wird entsprechend des zu entfernenden Belags und des Untergrunds eingestellt. Dies kann die Anpassung der Klingentiefe und der Arbeitsgeschwindigkeit umfassen“, betont die Marketingreferentin. Der Auswahl der Klinge kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu. So unterschiedet man Klingen, bei denen sich die Schneide oben oder aber unten befindet. Sind die Klingen oben angeschliffen (Schneide oben), eignen sie sich zum scharfen Ablösen auf festen Untergründen. Ist der Untergrund dagegen weicher (etwa bei Trockenestrichen, Spanplatten), empfiehlt es sich eine unten angeschliffene Klinge (Schneide unten) zu verwenden. Neben den flachen Klingen werden außerdem sogenannte U-Klingen angeboten. Aufgrund der U-Form schneiden sie den Belag während des Ablösens in Streifen. Allerdings benötigt man dazu viel Kraft, weshalb kleine Stripper, die über keinen Räderantrieb verfügen, in der Regel nicht mit einer U-Klinge betrieben werden können. Sogenannte selbstfahrende Stripper verfügen über zwei Motoren, wobei einer die Klingenbewegung, der andere das Fahrwerk antreibt. Dass selbstfahrende Stripper deshalb deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringen, dürfte wenig verwundern. Damit die Geräte dennoch leichter zu transportieren sind, hat Wolff sie so konzipiert, dass sie sich relativ einfach in Einzelteile zerlegen lassen, die dann sogar teilweise von einer Person handelbar sind.

Stripper für kleine Flächen

Für die Bodenbelagsentfernung auf kleinen bis mittelgroßen Flächen empfiehlt Svenja Zimmermann den Duro Stripper von Wolff. Dieser oszillierende Stripper besitzt eine Klingenbreite von 20 Zentimetern und kann sowohl als Bodengerät mit höhenverstellbarem Führungsstiel als auch als Handgerät betrieben werden. Letzteres ist etwa bei Arbeiten an Treppenstufen oder -podesten ideal. Zur Arbeitserleichterung trägt ein gefedertes Fahrwerk bei, das Vibrationen minimiert. Das von einem 2000 Watt starken Motor betriebene Gerät findet seine Haupteinsatzbereiche beim Entfernen von Linoleum-, PVC-, Kautschuk-,Kork-, Design-, und CV-Belägen, sowie Nadelvlies und Teppichböden. Da der Duro Stripper über keinen Antrieb verfügt, ist der Betrieb mit einer U-Klinge nicht empfehlenswert; der Verarbeiter müsste zuviel Kraft aufwenden. Statt dessen sollte der zu entfernende Bodenbelag vorab in Streifen geschnitten und dann abgelöst werden. Auch hierfür bietet Wolff ein Werkzeug an, das die Arbeit erleichtert: Ein Schlitten, in den Hakenklingen eingesetzt werden können, und der an einem Teleskopstiel befestigt ist. „Der Ergo Cutter Pro ist das perfekte Tool zum Vorschneiden von textilen Belägen. Durch den langen Metallstiel ist das Vorwärtsschieben schnell und einfach möglich“, lässt uns Svenja Zimmermann wissen. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont vor allem den Verarbeiter. Denn: „Mit einem Cutter Messer muss man auf dem Boden arbeiten“, gibt die Marketingreferentin zu Bedenken. Wo selbst der Duro Stripper noch zu groß bzw. zu schwer ist, kommt der kleine Junio ins Spiel. Der kleine Handstripper, der wahlweise mit Netzanschluss oder als Akkuvariante erhältlich ist, eignet sich nicht nur für schwer zugängliche Stellen, wie z.B. unter Heizkörpern, ideal, sondern spielt seine Stärke auch beim Ablösen von Wandbelägen (Glasfasertapeten, an der Wand verklebte Teppich- oder PVC-Beläge) aus.

Stripper für mittelgroße Flächen

Auf mittelgroßen Flächen hat der Handwerker bei Wolff die Wahl zwischen einem oszillierendem Stripper oder zwei Strippern mit schlagendem System. Der Oszillierer „Vario Silent“ entfernt Bodenbelägen aus Vinyl, Linoleum, Kautschuk und Textil – und ist dabei, wie der Name bereits vermuten lässt, besonders leise. „Der Vario Silent empfiehlt sich immer dann, wenn Renovierungsarbeiten bei laufendem Betrieb stattfinden, beispielsweise in Krankenhäusern oder Geschäftsräumen“, erklärt Zimmermann. Der Stripper verfügt über eine Klingenbreite von 25 Zentimetern und ist mit einem Selbstantrieb ausgestattet. Damit ein müheloses Rückwärtsfahren dennoch möglich ist, verfügt der Vario Silent über ein Pullback-System: Beim Zurückziehen werden die Antriebsräder automatisch vom Boden abgehoben, wodurch das Zurücksetzen problemlos möglich ist. Trotz der vielen positiven Eigenschaften, ist der geräuscharme Stripper dennoch nicht immer die richtige Wahl. „Vergleicht man den Vario Silent mit anderen Strippern in dieser Größenordnung fällt auf, dass er zwar leichter ist und einen leiseren, dafür aber auch weniger leistungsstarken Motor hat und dadurch auch eine etwas geringere Arbeitsleistung mit sich bringt“, gibt Svenja Zimmermann zu bedenken. Deutlich mehr Leistung bringen der Turbo und der Turbo EMK, zwei Stripper, die mit einem Schlagwerk ausgestattet sind. Mit ihnen lassen sich alle verklebten Bodenbeläge entfernen. Bedingt können auch Massivparkett, Mehrschichtparkett, Flexplatten und keramische Fliesen entfernt werden. Die Weiterentwicklung Turbo EMK besitzt eine elektromagnetische Kupplung. „Durch sie ist die Zuschaltung des Antriebes komfortabler und das Arbeiten ergonomischer“, weiß Marketingreferentin Zimmermann.

Stripper für große Flächen

Wer häufig und in größerem Umfang Bodenbeläge zu entfernen hat, für den dürfte der BiTurbo von Wolff das passende Gerät sein. Der Stripper besitzt zwei unabhängige Motoren – einen für den Antrieb und einen für das Schlagwerk. Dadurch kann er auch rückwärtsfahren, was das Bedienen erleichtert, da das Gerät nicht durch Muskelkraft bewegt werden muss. Mit einer Schlagzahl von 3.000 Schlägen pro Minute und einem Gesamtgewicht von rund 260 kg ist der BiTurbo äußerst leistungsfähig und universell einsetzbar. Ein weiterer Vorteil des Strippers sind die beiden wechselbaren Schlagwerksysteme mit Messerwinkelverstellung. In der Basisausführung arbeitet das Schlagwerk gleichmäßig vor und zurück und entfernt beispielsweise elastische Bodenbeläge oder Parkett komplett vom Untergrund. Mit dem extrem leisen oszillierenden Schlagwerksystem schält es selbst fest verklebtes Nadelvlies vom Untergrund. Damit lassen sich unterschiedliche Bodenbelagsarten mit nur einem Gerät ablösen. Noch komfortabler lassen sich Bodenbeläge mit Strippern entfernen, die ferngesteuert oder aber als Aufsitz-Variante funktionieren. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn Böden im „großen Stil“ zu entfernen sind, also etwa in Sporthallen, Bürokomplexen, Ladengeschäften etc. Ferngesteuert arbeiten lässt sich mit dem Robo Stripper von Wolff, der Wolff Independence kann wahlweise im Mitfahr- (Ride-on) und im Mitgänger-Betrieb (Walk-beside) eingesetzt werden.

(Dieser Beitrag ist exklusiv im Malerblatt erschienen)


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