Uwe Ritter berichtet:

Was machen Sie, was sind Ihre Aufgaben, und wie lange sind Sie dabei?

Ich bin seit genau 20 Jahren im Unternehmen. Derzeit bin ich verantwortlich für die Bereichsleitung Betrieb und Logistik. Das beinhaltet die Produktion, die Materialwirtschaft, die Projektierung, die Instandhaltung und die Distributionslogistik bis hin zum Kunden. Wir sind insgesamt an die 90 Mitarbeiter in meinem Team, Produktionsmitarbeiter, Abteilungsleiter und Akademiker. 

Wie führen Sie so einen großen und heterogenen Bereich?

Ich schaffe Strukturen, in denen die Abteilungsleiter ihre Abteilungen auch wirklich leiten und führen können. Dazu führe ich regelmäßige Gespräche mit den Abteilungsleitern und bei Bedarf auch Einzelgespräche mit den Mitarbeitern. Wir definieren klare Zielvereinbarungen und halten im Nachgang Revisionen ab, ob die Ziele auch wirklich erreicht worden sind. Wenn sich die Zielerreichung in die gewünschte Richtung entwickelt, gebe ich viel Freiraum, wobei der eine mehr und der andere weniger Freiraum benötigt. Ich muss als Führungspersönlichkeit genau erkennen können, wer wie viel Ansprache braucht. Ich habe 5 Abteilungen in meinem Bereich. Wir haben Wochenbesprechungen mit den Abteilungsleitern, in denen Ergebnisse vorgetragen und Schwerpunktmaßnahmen, die ich mit beeinflussen kann, festgelegt werden. Ansonsten sind die Abteilungen ziemlich autark in ihren Entscheidungen und in ihren Wegen. 

 

Was kennzeichnet eine Führungspersönlichkeit?

Eine Führungspersönlichkeit muss Menschen verstehen können. Ich tue mich leichter, wenn man die emotionalen Seiten der Menschen deuten kann und nicht als Gefahr sehe. Man muss Freiräume lassen, aber klare Ziele vorgeben und die Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich die Mitarbeiter auch entwickeln können. Dann ist ein Bereich in sich gut strukturiert und geführt. Wir haben einen Ehrenkodex für den Bereich Betrieb und Logistik aufgestellt, der festlegt, wie wir kommunizieren und wie wir mit Konflikten umgehen. Als Führungspersönlichkeit sehe ich es nicht in erster Linie als eine Aufgabe, Mitarbeiter zu motivieren, denn es sind ja eigenverantwortliche autarke Persönlichkeiten, sondern ich muss umgekehrt Demotivation vermeiden. 

Wie ist Ihr Werdegang?

Ich habe ein Studium zum Diplomkaufmann absolviert und bei einem Großkonzern als Trainee begonnen. In 6-7 verschiedenen Führungsgesellschaften habe ich dort die Grundsätze der Materialwirtschaft kennenlernen dürfen, dann aber festgestellt, dass der Großkonzern nicht mein Ding ist. Ich brauche einen Unternehmer der auch unternimmt und keine Hierarchie, in der ich ewig lang brauche, bis ich mal etwas bewegen kann. 1991 bin ich dann als Assistent von Herrn Dr. Utz in die Firma eingestiegen. Das war eine unwahrscheinlich sinnbringende Zeit für mich. Der erste feste Einsatz war dann die Leitung der Materialwirtschaft. Dazu kam die Fertigwarenlagerung und die Distribution. Parallel habe ich Projektarbeit gemacht, der Neubau Werk 2 war mein erstes Projekt. Ein weiteres Projekt war die Umstellung der Montagesteuerung bei Wolff. Wir haben in Vaihingen das Kanban System als Montagesteuerung zwischen Montage und Teilfertigung eingeführt, sehr spannend. Und jetzt verantworte ich die Leitung und Restrukturierung Betrieb, Logistik und Produktion Werk 1 und Werk 2.

Was schätzen Sie an UZIN UTZ, warum sind Sie so lange dabei?

Es macht mir Spaß hier, die Firma bietet eine Sicherheit, die ich im Großkonzern so nicht kennenlernen konnte. Ich schätze die Art wie der Unternehmer und Vorstand mit den Mitarbeitern umgeht. Ich schätze wie klar strukturiert mit Zielvorgaben und klarem Budget hier Projekte umgesetzt werden, dabei aber die Entscheidungskompetenz beim Mitarbeiter gelassen wird. Das macht richtig Spaß. 

Was schätzen Sie an den Mitarbeitern?

Ich schätze die zunehmende Bereitschaft Veränderungen mitzutragen und sich mit einzubringen. Und das schöne Erlebnis, dass auch in einem gewerblichen Bereich, die Motivation und die Eigenverantwortung sehr groß ist. Die Mitarbeiter liefern richtig gute Ergebnisse, wenn man die Rahmenbedingungen definiert aber sie sonst sich selbst mit einbringen lässt.

Was würden Sie jemanden sagen, der bei der Uzin Utz SE anfangen möchte und welche Fähigkeiten sollte dieser mitbringen?

Ich würde niemanden motivieren wollen, denn ich gehe davon aus, dass es Spaß macht an guten Ergebnissen teilhaben zu können, die man selbst mit erbringt. Das Wichtigste ist eine kritische Neugier, das man sich mit einbringt und sein Potential der Firma auch wirklich zur Verfügung stellt. Man braucht Eigeninitiative, aber in die richtige Richtung. Denn wichtig ist nicht die Dynamik alleine, sondern dass man auch zuhören kann. Projekte startet man, in dem man erst einmal seinen Standpunkt analysiert und überlegt und nicht überstürzt „dynamisch“ handelt. Die Dynamik kommt durch eine zielorientierte Struktur. Man muss genau wissen, in welche Richtung man gehen will. Und das Wichtigste überhaupt ist, dass man eigenverantwortlich zeigen möchte: „Mensch ich hab's drauf, gib mir die Rahmenbedingungen und ich zeig's Dir“. Das habe ich selber so kennengelernt und das erwarte ich auch von den Leistungsträgern. 

 

Welche Kompetenzen sind für die Mitarbeit in Ihrem Bereich gefragt?

Empathie ist die Basis für den Personalbereich. Als Dienstleister ist es unsere Pflicht, mit viel Gespür und Einfühlungsvermögen mit unseren Kolleginnen und Kollegen umzugehen. Aber auch Kommunikations-, Team-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit ist sehr wichtig in unserem Bereich. Organisatorisches Talent sowie ein hohes Maß an genauem Arbeiten ist dabei unumgänglich.

Das Interview wurde im Jahr 2011 geführt. Inzwischen ist Herr Ritter Bereichsleiter Betrieb & Logistik und Leiter Projektmanagement.

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